Kobe Desramaults
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Ein kleines, unscheinbares Kaff in Flandern direkt an der französischen Grenze: Mitten drin – Kobe Desramaults. Der smarte Typ hat maßgeblich dazu beigetragen, die belgische Küche ins internationale Fine-Dining-Rampenlicht zu rücken. Ein Praktikum in einem kleinen Restaurant weckte seine Leidenschaft: Er wechselte in das 3-Sterne-Restaurant Oud Sluis von Sergio Herman. Danach arbeitete er in Barcelona ins Comerc 24 und wurde in die Geheimnisse der Molekularküche eingeweiht.
Mit 23 Jahren übernahm er dann das In de Wulf seiner Mutter und kehrte zurück nach Flandern. Seinen ersten Stern bekam er mit gerade einmal 25 Jahren – als jüngster Koch Belgiens. Wenn man seine Arbeit heute schon kategorisieren muss, dann gehört sein Restaurant In de Wulf definitiv in eine Reihe mit dem noma und dem Oud Sluis. Desramaults Küche ist vielleicht nicht so durchkomponiert oder kompliziert aufgebaut wie die von seinem einstigen Lehrmeister Sergio Herman, aber sie ist bestimmt auch keine minimalistische, spontane Küche. Eher sehr komplex, dennoch findet man nie mehr als fünf Komponenten auf dem Teller.

Oft wird seine Philosophie als ultraregionale Küche tituliert, sein Karriereweg hat ihm diesbezüglich jedoch gar keine andere Wahl gelassen. Seit 2011 setzt Desramaults seine Kochphilosophie auch in seinem Bistro De Vitrine in Gent um.